Poland in the Post-Brexit European Union

Datum:
7. April 2022, 18:00 - 19:30
Ort:
Liechtenstein-Institut
St. Luziweg 2
Auf dem Kirchhügel
LI 9487 Gamprin-Bendern

About the lecture / Über den Vortrag
Poland, once a poster-child of successful democratic transition and Europeanization, took an illiberal U-turn at the time when Great Britain decided to leave the European Union. Trying to find its place in the evolving system of differentiated European integration, Poland has joined the club of the most severe European Union critics. Despite the generallybroad acceptance (exceeding 80% in the public opinion polls) for the Polish membership in the EU, many symptoms need to be seriously taken into account. More and more Polish youngsters (aged 18-29) claim that Poland would cope better with the challenges of the world if left to do so on its own.

 

The flagship EU policies, like the green transition, or monetary integration, meet strong opposition in Poland. The public discourse is saturated with Euroscepticism, negative attitudes towards the main EU institutions as well as the largest and leading EU members (predominantly Germany).

 

Poland is on a conflicting trajectory with the EU on most fundamental issues, like the rule of law principles. Brexit, understood as a process that positions itself within the series of overlapping crises - from the economic one, through refugee/migration crisis, pandemic restrictions, up to the most recent Russian aggression against Ukraine - constitutes an important point of reference when examining the EU’s Eastern flank and its largest state and economy.

 

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Lange Zeit galt Polen als Vorzeigebeispiel für einen erfolgreichen demokratischen Wandel und eine erfolgreiche Europäisierung. In den vergangenen Jahren hat das Land aber immer stärker eine illiberale Kehrtwende vollzogen. Dabei hat sich Polen in den Club der schärfsten Kritiker der Europäischen Union eingereiht bzw. führt diesen bisweilen sogar an. Trotz der allgemein breiten Akzeptanz für die polnische Mitgliedschaft in der EU müssen viele Symptome ernstgenommen werden. So sind beispielsweise immer mehr junge Polinnen und Polen der Meinung, dass Polen die Herausforderungen der Welt besser bewältigen würde, wenn es auf sich allein gestellt wäre.
 
Gerade die Flaggschiffe der EU, wie der Green Deal oder die Währungsintegration, stossen in Polen auf starken Widerstand. Der öffentliche Diskurs ist dabei von Euroskepsis und einer negativen Haltung gegenüber den wichtigsten EU-Institutionen sowie den grössten und führenden EU-Mitgliedern (vor allem Deutschland) geprägt.
 
Der Politikwissenschaftler Rafal Riedel, Professor an der Universität Opole, untersucht die Entwicklungen der Beziehungen zwischen der EU und Polen. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Brexit – also der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. Aber auch die jüngsten Ereignisse wie die russische Invasion in der Ukraine werden in seinem Vortrag beleuchtet.
 
Der Vortrag findet im Rahmen eines durch den EWR-Finanzierungsmechanismus geförderten zweijährigen Forschungsprojekts statt, welches die polnischen und liechtensteinischen Perspektiven auf die Europäische Integration untersucht.  

 

Über den Referenten / About the speaker
Rafał RiedelProfessor at the Institute of Political Science and Administration, Opole University, Poland

 

Vortrag in englischer Sprache!

 

Poland in the Post-Brexit European Union, presentation slides