Umfrage zu den Volksabstimmungen vom 21. Januar 2024 – Ergebnisse liegen vor
Die Analyse zeigt, dass soziodemografische Merkmale der Stimmenden bestenfalls eine sekundäre Rolle spielten. Wichtiger sind demgegenüber der Links-Rechts-Graben und die Parteisympathien. Ferner geben die offenen Motivnennungen Einblick in den Stimmentscheid.
Als wichtigste Motive für ihren Stimmentscheid nannten die Befürworterinnen und Befürworter der Energievorlagen (Photovoltaik-Pflicht, Anpassung Gebäudevorschriften) den Klima- und Umweltschutz sowie die Sicherung der Energieversorgung. Die Gegnerinnen und Gegner sprachen sich demgegenüber in erster Linie gegen Zwang und Vorschriften aus und nahmen Bezug auf die mit den Vorlagen verbundenen Kosten. Zwischen der Befürworter- und der Gegnerschaft verläuft ein Links-Rechts-Graben. Während die Energievorlagen von Personen, die sich links positionieren, angenommen wurden, fanden sie unter Personen, die sich rechts verorten, keine Zustimmung.
Die Befürworterinnen und Befürworter der Initiative zur Abänderung des Gesetzes über das elektronische Gesundheitsdossier begründeten ihren Stimmentscheid insbesondere mit der Betonung von Entscheidungsfreiheit, Freiwilligkeit, Zustimmung und Selbstbestimmung. Darüber hinaus wurden Bedenken rund um Datenschutz und Datensicherheit geäussert. Aufseiten der Gegnerschaft wurde der Stimmentscheid am häufigsten mit der grundsätzlichen Zustimmung zum elektronischen Gesundheitsdossier begründet. Ferner wurde argumentiert, dass möglichst viele mitmachen sollen und die Wahlfreiheit auch mit der bisherigen Widerspruchslösung weiterhin gewährleistet sei. Schliesslich lassen die Motivnennungen bei einem Teil der Stimmenden eine Verwechslung der Abstimmungsfrage vermuten. Diese liegt darin begründet, dass einige Stimmende meinten, es würde bei der Initiative um das Gesundheitsdossier an sich (Einführung bzw. Abschaffung) anstatt um die Frage der Willensäusserung (Widerspruchs- oder Zustimmungslösung) gehen.