Mobilitätsverhalten in Liechtenstein

02.03.2020 - Neue Publikation
Das Liechtenstein-Institut führte von August bis November 2019 im Auftrag des Ministeriums für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport eine mehrstufige Umfrage zu Mobilität und Verkehr in Liechtenstein durch. Neben einer repräsentativen Stichprobe der Wohnbevölkerung wurden auch eine offene Umfrage in der Wohnbevölkerung sowie eine Befragung von Grenzgänger/-innen durchgeführt.

Das Ministerium für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport erarbeitet derzeit eine Mobilitätsstrategie, die im Verlauf des Jahres 2020 veröffentlicht wird. Im Kontext der Erarbeitung dieser Strategie wurde das Liechtenstein-Institut beauftragt, die Meinung der liechtensteinischen Wohnbevölkerung sowie der Grenzgänger/-innen, die massgeblich am Verkehrsaufkommen zu Stosszeiten beteiligt sind resp. davon betroffen sind, zu erheben. Zu diesem Zweck wurde erstens eine repräsentative Stichprobe der Wohnbevölkerung ab 16 Jahren aus dem Zentralen Personenregister gezogen und brieflich zur Teilnahme an einer Online-Umfrage aufgefordert (geschlossene Umfrage). 1428 Personen füllten in der Folge die Umfrage aus – auf Wunsch hin auch mittels Printfragebogen. In einem zweiten Schritt wurde in den Landeszeitungen zur Teilnahme an der Umfrage aufgerufen (offene Umfrage), an welcher sich weitere 1218 Personen beteiligten. Schliesslich wurden in Zusammenarbeit mit zahlreichen liechtensteinischen Unternehmen Grenzgängerinnen und Grenzgänger kontaktiert und zur Teilnahme an einer auf diese Zielgruppe angepassten Umfrage eingeladen. 3662 Personen beteiligten sich an dieser Umfrage.

Wenig überraschend wird die Überlastung der Strassen und Verkehrsknotenpunkte zu Stosszeiten als Verkehrsproblem wahrgenommen, sodass aus Sicht der Befragten Handlungsbedarf besteht. Je nach eigenem Verkehrsverhalten werden die Prioritäten etwas anders gesetzt, etwa wenn es um die Frage geht, ob ein Ausbau des Strassennetzes erfolgen soll, wie dringlich das Fuss- und Radwegnetz auszubauen ist oder wie stark der öffentliche Verkehr forciert werden soll. Dabei spielen neben den eigenen Mobilitätspräferenzen auch die Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort und die Anbindung an das öffentliche Verkehrssystem sowie dessen Effizienz und Zuverlässigkeit eine Rolle bei der Beurteilung verschiedener verkehrspolitischer Massnahmen. Insgesamt geniessen der Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie der Abbau von Hindernissen für den motorisierten Individualverkehr, etwa durch mehr Busbuchten oder separate Busspuren, grosse Zustimmung.

Die Umfrage wird auf mehr als 120 Seiten und mit mehr als 100 Abbildungen dokumentiert und illustriert.