Konzepte und Methoden transnationaler Geschichte

06.04.2023 - Mitteilung
Im Rahmen der Reihe L’atelier du transnational / Atelier zur transnationalen Geschichte des Deutschen Historischen Instituts Paris stellte Stephan Scheuzger am 5. April unter dem Titel «Zwischen Globalgeschichte und nationaler Geschichte: Zu den Konzepten und Methoden transnationaler Geschichte» Überlegungen zu den Ansätzen transnationaler Geschichte zur Diskussion.

Grundlage der Präsentation bildeten das laufende Forschungsprojekt «Die Welt der Sozialpolitik in einem sehr kleinen Staat: Fürsorge in Liechtenstein, 19. bis 21. Jahrhundert» und das Projekt zur Globalgeschichte des Gefängnisses im langen 19. Jahrhundert. Beide wurden in dem Beitrag an den jeweiligen äussersten Polen der möglichen Bandbreite transnationaler Geschichte verortet. Nach einer knappen Vorstellung der Projekte suchte der Vortrag zunächst die transnationale Geschichte begrifflich genauer einzugrenzen in ihrem Verhältnis zur nationalen Geschichte auf der einen und zur Globalgeschichte auf der anderen Seite.

Der Vortrag plädierte im Weiteren für ein Überdenken des herrschenden Verhältnisses von Vergleich und Transferuntersuchung in geschichtswissenschaftlichen Ansätzen, die ihre Gegenstände in grenzüberschreitenden Zusammenhängen betrachten. Und mit Blick auf die Frage der Skalierung der Betrachtung historischer Ereignisse und Prozesse wurde schliesslich zwar die Sinnhaftigkeit des Begriffs einer globalen Mikrogeschichte in Frage gestellt. Zugleich wurden – im Zusammenhang mit der Kleinstaatenforschung – aber die Möglichkeiten des Konzepts einer «nationalen Mikrogeschichte» angedacht.