Fabian Frommelt hält Festvortrag anlässlich der Verleihung des Liechtenstein-Preises in Innsbruck
02.04.2019 - Mitteilung
1982 schuf die liechtensteinische Regierung den „Liechtenstein-Preis“ für die wissenschaftliche Forschung an der Universität Innsbruck. Bei der diesjährigen Preisverleihung in der Innsbrucker Claudiana hielt Fabian Frommelt aus aktuellem Anlass einen Festvortrag zum Thema „300 Jahre Fürstentum Liechtenstein – Kontinuität und Wandel“.
Im Kern liechtensteinischer Jubiläumsfeiern stand und steht jeweils das Geschichtskonzept der Kontinuität: Als einziges Territorium des ehemaligen Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation bestehe Liechtenstein bis heute in ununterbrochener Kontinuität als eigener, seit 1806 souveräner Staat, in nahezu unveränderten Grenzen, mit derselben Staatsform und mit derselben Dynastie wie noch im 18. Jahrhundert.
Die Betonung der Kontinuität verdeckt jedoch den tiefgreifenden Wandel, den das Land in den letzten 300 Jahren erlebte. Der Vortrag zeigte diesen Wandel anhand vier wesentlicher Umschwünge auf: des „Wirtschaftswunders“ im 20. Jahrhundert, der Demokratisierung und Nationalisierung um 1920, der Souveränität 1806 und der Landeswerdung 1719. Im Bild: Fabian Frommelt während seines Vortrags an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. (c) Schulamt des Fürstentums Liechtenstein.
Die Betonung der Kontinuität verdeckt jedoch den tiefgreifenden Wandel, den das Land in den letzten 300 Jahren erlebte. Der Vortrag zeigte diesen Wandel anhand vier wesentlicher Umschwünge auf: des „Wirtschaftswunders“ im 20. Jahrhundert, der Demokratisierung und Nationalisierung um 1920, der Souveränität 1806 und der Landeswerdung 1719.
Über alle Wandlungen hinweg, so das Fazit, wurzelt die liechtensteinische Kontinuität primär in einer utilitaristischen, aristokratischen Interessenpolitik, welche im 20. Jahrhundert im Zuge von Demokratisierung und «Wirtschaftswunder» zu einer Zweckgemeinschaft von Fürstenhaus und Land erweitert wurde.