Abstimmung zu «Ehe für alle» in der Schweiz, und was sie für Liechtenstein bedeutet

27.09.2021 - Interview
Am 26. September 2021 haben die Schweizer Stimmberechtigten verschiedene Gesetzesänderungen unter dem Titel «Ehe für alle» an der Urne angenommen, und zwar mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 65% und einer Zustimmung in allen Kantonen. In einem vor der Abstimmung erschienenen Interview mit dem «Liechtensteiner Volksblatt» beleuchtet Patricia Schiess die Situation gleich- und verschiedengeschlechtlicher Paare in Liechtenstein.

Mit der Annahme der Abstimmung steht in Zukunft allen Paaren in der Schweiz – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung – die Ehe offen. Der Zivilstand «in eingetragener Partnerschaft» wird es nur noch bei denjenigen Paaren geben, die unter dem noch geltenden, alten Partnerschaftsgesetz vor das Zivilstandsamt getreten sind und nicht zur Ehe wechseln wollen.

Neu dürfen in der Schweiz auch die Partnerinnen und Partner einer gleichgeschlechtlichen Ehe gemeinsam Kinder adoptieren. Die Adoption des Kindes ihrer Partnerin oder ihres Partners (also die Stiefkindadoption) steht den in eingetragener Partnerschaft lebenden Frauen und Männern schon seit 2017 offen. In Zukunft haben lesbische Ehepaare Zugang zur Samenspende. Die Ehegattin der Mutter gilt in diesem Fall automatisch als «der andere Elternteil».

Aus Anlass der Abstimmung in der Schweiz hat das «Liechtensteiner Volksblatt» am 25. September 2021 ein Interview mit Patricia Schiess geführt. Patricia Schiess beantwortet darin die Frage, ob sich durch den Entscheid der Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in Liechtenstein etwas ändert und wie die Ungleichbehandlung von gleich- und verschiedengeschlechtlichen Paaren in Liechtenstein zu bewerten ist.

«‹In eingetragener Partnerschaft› kann durchaus einen negativen Effekt haben». Interview von Sebastian Albrich mit Patricia Schiess. Liechtensteiner Volksblatt, 25.9.2021