Am 29. März 1923 wurde der Vertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein über den Anschluss des Fürstentums Liechtenstein an das schweizerische Zollgebiet unterzeichnet. Der Vertrag, der am 1. Januar 1924 in Kraft trat, bildet noch heute das Herzstück der engen und guten Beziehungen zwischen den beiden Staaten und hat wesentlich zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung Liechtensteins in den vergangenen 100 Jahren beigetragen.
Liechtenstein hatte infolge des 1852 abgeschlossenen und 1876 revidierten Zoll- und Steuervereinsvertrags mit Österreich einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Durch die katastrophalen Folgen des Ersten Weltkrieges waren aber in Liechtenstein die politischen und wirtschaftlichen Nachteile des engen Anschlusses an Österreich deutlich geworden. Es manifestierte sich Opposition, bedingt durch die wirtschaftliche Krisensituation. 1919 wurde der Zollvertrag mit Österreich aufgelöst. Die Hinwendung zur Schweiz nahm ihren Anfang.
Aus Anlass des 100-Jahr-Jubiläums der Unterzeichnung des Zollanschlussvertrags führt das Liechtenstein-Institut verschiedene Projekte und Aktivitäten durch. Zusammen mit dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein findet eine mehrteilige vierteilige Vortragsreihe statt, welche verschiedene Aspekte der Beziehungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein beleuchtet.
Einen Schwerpunkt bildet ein Sammelband zu den Beziehungen Schweiz–Liechtenstein, der in der Reihe Liechtenstein – Politische Schriften (LPS) erscheinen soll. Der Sammelband gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil umfasst Übersichtsbeiträge, welche die Beziehungen aus rechtlicher, politischer, volkswirtschaftlicher und historischer Perspektive beleuchten. Im zweiten Teil erfolgen verschiedene Vertiefungsbeiträge zu ausgewählten politischen, rechtlichen und historischen Fragestellungen.
Projektbeginn: 2022