Adaption schweizerischer Preisindizes auf Liechtensteins Wirtschaftsstruktur

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In Geld gemessene – sprich nominale – Grössen (z. B. das nominale BIP) können sich aus verschiedenen Gründen verändern. Einerseits weil sich die Mengen, beispielsweise an Gütern und Dienstleistungen, ändern. Andererseits aber auch aufgrund von Preisänderungen. Da sich die Preise über die Zeit verändern (langfristig steigen sie in der Regel), wird – vor allem bei Vergleichen über eine längere Zeitspanne – der Preiseeffekt herausgerechnet, um reale Grössen zu erhalten. Dies, weil man bei der ökonomischen Analyse in vielen Fällen vor allem am Mengeneffekt interessiert ist. Da für Liechtenstein keine Preisindizes erhoben werden, wird für die Preisbereinigung üblicherweise auf schweizerische Preisindizes wie den Landesindex für Konsumentenpreise oder den BIP-Deflator zurückgegriffen. Dieses Vorgehen hat seine Berechtigung, weil Liechtenstein Teil des Währungs- und Zollraums der Schweiz ist, einige preisbeeinflussende Steuern und Importabgaben gemeinsam erhoben werden (z. B. Mehrwertsteuer) und weil die Lebensstandards, das wirtschaftliche Entwicklungsniveau sowie die Wirtschaftsstruktur ähnlich sind in beiden Staaten. Es ist davon auszugehen, dass der Unterscheid der Preisentwicklung zwischen Liechtenstein und der Schweiz sich in einem ähnlichen Rahmen bewegt wie zwischen einzelnen schweizerischen Kantonen (für welche ja auch keine eigenen, gesonderten Preisindizes erhoben werden). Allerdings kann durch eine Neugewichtung der schweizerischen Branchen-Teilindizes eine bessere Anpassung an Liechtensteins Begebenheiten erreicht werden. Im Projekt soll dies für den Export- und den Importpreisindex auf Monatsbasis sowie für den BIP-Deflator auf Quartalsbasis explorativ durchgeführt werden.

Bei erfolgreichem Abschluss der Testphase sollen die adaptierten Preisindizes vierteljährlich aktualisiert, in die Datenbasis für die Angewandte Wirtschaftsanalyse integriert und über den Datenpool der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Mitarbeit: Lukas Hasler

Projektbeginn: Oktober 2022