Direkte Demokratie: Navigator-Projekt neu am Liechtenstein-Institut

1 Jul 2021 - News
Das Liechtenstein-Institut ist neuer wissenschaftlicher Partner im Kooperationsprojekt „Navigator Direkte Demokratie“. Die englischsprachige Onlineplattform (www.direct-democracy-navigator.org) hat das Ziel, die formale Vielfalt der direkten Demokratie weltweit nach wissenschaftlichen Standards abzubilden. Anhand von einer interaktiven Weltkarte können Länder, Regionen und auch Städte ausgewählt und die verfügbaren direktdemokratischen Instrumente abgerufen werden.

„Mit dem Navigator-Projekt bauen wir unsere Expertise im Bereich der Direkten Demokratie weiter aus und stärken zugleich die internationale Vernetzung des Instituts“, freut sich Direktor Dr. Christian Frommelt über die neue Kooperation. Die Zusammenarbeit mit den Initiatoren dieses wissenschaftlichen Informations- und Bildungsprojektes, der Schweizer Demokratie Stiftung und Democracy International e.V., verläuft an der Schnittstelle von Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

Der Navigator ist eine etablierte Marke im Bereich der direkten Demokratie und seine Datenbank mit nahezu 2000 Fällen von Initiative und Referendum weltweit stellt ein starkes Alleinstellungsmerkmal dar. Wissen wird dabei nicht als exklusives Gut verstanden, sondern als eine öffentliche Ressource. Damit ist der Navigator Direkte Demokratie auch ein Pionierprojekt im wissenschaftlichen Open-Access-Bereich. Das Projekt ist am Fachbereich Politik des Liechtenstein-Instituts angesiedelt und wird dort von Dr. Eike-Christian Hornig betreut. Hornig ist Politikwissenschaftler und forscht seit Jahren über die Direkte Demokratie weltweit. Zuvor war Hornig u.a. als Junior- und Vertretungsprofessor an Universitäten in Deutschland. Hornig obliegt zusammen mit Dr. Klaus Hofmann am zweiten Navigator-Standort bei Democracy International e.v. in Köln die Weiterentwicklung des Navigators.

Basierend auf vorhandenen Stärken soll der Navigator in Zukunft noch mehr als Anlaufstelle für Forschung, Zivilgesellschaft, Politik und Medien dienen. Zentrale Bausteine sind die konstante Entwicklung des Datensatzes, ein verstärkter Wissenstransfer und die Vernetzung in der wissenschaftlichen Community. Alle zwei Jahre soll eine größere wissenschaftliche Tagung am Liechtenstein-Institut abgehalten werden. Auch sollen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler zu Forschungsaufenthalten nach Liechtenstein eingeladen werden.

https://www.direct-democracy-navigator.org/

Hornig: «Veränderung ist selten das Ergebnis von Abstimmungen». Interview von Daniela Fritz mit Eike-Christian Hornig. Liechtensteiner Volksblatt, 1. Juli 2021.