Das Schweizer Militär beschiesst das Malbun – versehentlich!

13 Nov 2018 - Vor 50 Jahren
Am 14. Oktober 1968 schlugen im Malbun nahe der Friedenskapelle die Splitter von fünf Granaten ein. Kurz darauf überflogen Schweizer Militärflugzeuge das kleine Tal. Die Geschosse waren versehentlich von der Schweizer Festung Magletsch bei Sevelen ins benachbarte Liechtenstein abgefeuert worden. Durch grosses Glück wurden keine Menschen verletzt. Es handelte sich um den bis dahin schwersten, aber nicht den einzigen Zwischenfall bei Schiessübungen des Schweizer Militärs, bei denen liechtensteinisches Territorium betroffen war.
Liechtenstein legte Protest ein, die Schweiz entschuldigte sich. Die freundnachbarlichen Beziehungen waren nicht ernsthaft geschädigt. In der Schweiz selbst aber kam es zu Kritik am Eidgenössischen Militärdepartement. Die Schweiz zeigte sich nun zum Abschluss der 1965 aufgenommenen Verhandlungen über den Schiesslärm und die Waldbrandgefahr auf dem Waffenplatz St. Luzisteig bereit: Schon im April 1969 kam eine Vereinbarung zustande – die allerdings den grossen Waldbrand bei Balzers 1985 nicht verhinderte.
 
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Bildnachweis: Friedenskapelle Malbun, 1951. Fotografie (LI LA). Foto: Baron von Falz-Fein, Vaduz.