Wie wirken sich Grenzen auf wirtschaftliches Handeln aus? Welche Formen von Grenzen der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit gibt es in feudalherrschaftlich organisierten Territorien? Und wie veränderten die Entstehung und der Ausbau von Nationalstaaten diese Grenzen?
Seit jeher spielen wirtschaftliche Verflechtungen über die Grenzen hinweg eine wichtige Rolle für die Entwicklung im Alpenrheintal. Bereits früh wurden politische Grenzen bewusst überschritten, um einem wirtschaftlichen Zweck dienlich zu sein. Umgekehrt hatten politische Grenzen immer auch den Zweck, wirtschaftliche Interessen räumlich einzuhegen. Sie dienten dazu, Zölle einzunehmen oder auch die Exporte der wirtschaftlichen Konkurrenz jenseits der Grenzen zu erschweren. Ebenso wurden Standortvorteile, die sich aus der Grenzlage ergaben, für die wirtschaftliche Entwicklung genutzt. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert ist dabei nur ein Beispiel.
Die Beiträge dieser Tagung werden nun als Band 5 der Schriftenreihe des AIGMA veröffentlicht und präsentiert.
Buchpräsentation
Dr. Martina Sochin D’Elia, Mitherausgeberin
Kurzvorträge
Prof. Dr. Stefan Sonderegger: Alpwirtschaft im Alpenrheintal im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit
Elias Quaderer: Transportwesen der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Schellenberg im 15. und 16. Jahrhundert
Nicole Stadelmann, Martina Sochin-D’Elia, Peter Melichar (Hrsg.): Hüben & Drüben. Wirtschaft ohne Grenzen im mittleren Alpenraum
(Schriftenreihe des Arbeitskreises für interregionale Geschichte des mittleren Alpenraumes 5). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2020.