100 Jahre Verfassung 1921 – Liechtensteins Umbruch und Aufbruch nach 1918 [Ausgebucht!]

Lecture series:
100 Jahre Verfassung 1921
Date:
27 April 2021, 18:30 - 20:00
Location:
Kleiner Gemeindesaal Schaan
Landstrasse 19
9494 Schaan

«So wie jetzt kann die Sache nicht mehr lange gehen»

Wilhelm Beck


Zum Vortrag 

Nach dem Ersten Weltkrieg stand Liechtenstein vor einer Neuorientierung mit grundlegenden Veränderungen sowohl in innen- und aussenpolitischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Es gärte in der liechtensteinischen politischen Landschaft.

In den Jahren 1918 bis 1926 wurden wichtige Entscheidungen getroffen, welche die weitere Entwicklung Liechtensteins grundlegend prägten.

Im Vortrag sollen die Wege, Umwege und Auswege aufgezeigt werden, welche Liechtenstein suchte, um diese schwierige Phase seiner Geschichte zu überstehen.

Die Jahre von 1914 bis 1918 bedeuteten für Liechtenstein eine innen- und aussenpolitische Zäsur. Die grundlegenden, z. T. revolutionären Veränderungen, welche in vielen Staaten Europas infolge des Ersten Weltkrieges eintraten, übten auch auf Liechtenstein ihre Wirkung aus.

 

Referent
Dr. Rupert Quaderer, Historiker, langjähriger Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut
 

Zur Vortragsreihe
Am 5. Oktober 1921 unterzeichneten Prinz Karl von Liechtenstein und fürstlicher Rat Josef Ospelt in Vertretung des regierenden Fürsten Johann II. – dieser beging an diesem Tag seinen 81. Geburtstag – die neue Verfassung, welche die bis dahin gültige Konstitutionelle Verfassung vom 26. September 1862 ersetzte. Dieses Datum steht für einen Meilenstein in der verfassungsrechtlichen Entwicklung Liechtensteins. Die neue Verfassung verliess die deutsche konstitutionelle Tradition textlich sowie inhaltlich weitgehend und definierte Liechtenstein als eine «konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage» und verankerte «die Staatsgewalt in Fürst und Volk». Dieses Ergebnis war nach einer intensiven Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Interessengruppen und durch hartnäckig erhobene Forderungen nach einer Stärkung der Volksrechte erreicht worden.

 

Die Vortragsreihe «100 Jahre Verfassung 1921» wird im ersten und zweiten Teil die Entwicklung Liechtensteins vom Ersten Weltkrieg (1914–1918) bis in die Zwanzigerjahre darstellen. Dabei werden neben den durch den Ersten Weltkrieg verursachten verfassungsrechtlichen auch die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Umstände einbezogen. Es soll damit ein breites Gesamtbild der Umbrüche und Aufbrüche in Liechtenstein nach 1918 und der Stufen zur Verfassung von 1921 aufgezeigt werden. Im dritten Teil der Vortragsreihe werden die textlichen Spuren der Konstitutionellen Verfassung in der Verfassung von 1921 dargestellt. Hinzu tritt die Frage nach inhaltlich-dogmatischen Versatzstücken der alten Verfassungstradition in der Verfassung von 1921.

 

Eine Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein. 

 

Anmeldung unbedingt erforderlich
Die Platzzahl ist beschränkt! Wir bitten um Anmeldung bis 26.4.2021 an info(at)liechtenstein-institut.li oder telefonisch unter +423 373 30 22. 
Es gilt Maskenpflicht. 

 

Zeiten von Aufbrüchen und Bruchlandungen. Beitrag von Elias Quaderer, Liechtensteiner Vaterland, 28. April 2021
Verfassungsstreit in turbulenten Zeiten. Beitrag von Hansrudi Sele, Liechtensteiner Volksblatt, 28. April 2021