IDEE UND UMSETZUNG

Die Gründung des Liechtenstein-Instituts im Jahr 1986 geht auf eine Initiative der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft zurück, insbesondere auf Dr. Gerard Batliner (1928–2008). Dessen Willen und Durchsetzungskraft ist es zu verdanken, dass das Liechtenstein-Institut gegründet wurde, zunächst allein auf Basis privater Finanzierung und in der noch heute bestehenden Rechtsform eines Vereins. In seiner Ansprache zur Eröffnung der ersten Räumlichkeiten des Liechtenstein-Instituts am 22. August 1987 skizzierte er die Idee des Instituts:

„Die Forschung und Lehre am Institut ist thematisch liechtensteinbezogen. Was heisst dies? Es geht um die Erforschung der Grundlagen dieses Staates in einem weiten Sinn. Die Wirklichkeit wird zeigen, wie verwoben unser Land mit der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft des grösseren Raumes ist. Andererseits ist Liechtenstein-Forschung nicht zu bewältigen ohne die Zuwendung zum Einzelnen und Unterscheidenden, ohne das Sich-Einlassen auf die konkreten Bedingungen. Wer glaubt, das Mikro-Gebilde Liechtenstein in einem Blick zu fassen, der geht an der Realität unseres Gemeinwesens vorbei. Wir erhoffen vom Institut auch einen bescheidenen Beitrag zur wissenschaftlichen Forschung allgemein, indem am liechtensteinischen Fall die umfassenderen Grundfragen ins Blickfeld kommen und erforscht werden.“

Der seinerzeitige Wunsch Gerard Batliners, dass das Institut gerade auch für liechtensteinische Akademikerinnen und Akademiker einen Anreiz bieten sollte, sich wissenschaftlicher Arbeit zu widmen und sich zu qualifizieren, ist in Erfüllung gegangen. Im Gegensatz zur Zeit der Gründung des Liechtenstein-Instituts stammt der Grossteil der Forschenden gegenwärtig aus Liechtenstein. Die Forschungsaktivitäten konnten im Verlauf der Zeit stark ausgebaut werden. Eine zunehmende Zahl an Publikationen und Veranstaltungen unterstreicht die grosse Bedeutung des Liechtenstein-Instituts.